Hallöchen liebe Biker und Bikerinnen,

ganz bewusst setze ich diesen Beitrag nicht in die Ladies only Rubrik, denn ich bin auch auf die Meinung der Männer gespannt.
Ist es wirklich so, dass Frauen anders Biken?
Bei mir trifft es auf jeden Fall zu: Ich habe andere Ängste als mein Partner, traue mir nicht so viel zu und meine Hemmschwelle ist viel höher.
Oder es treten so schöne Situationen auf wie:
"Sie hat an einem riesen steilen Berg ihren Rhythmus gefunden, der Mann kurbelt locker nebenher. Es kommt aber noch schlimmer, er macht neben ihr tolle Brems- oder Wheelie-Übungen. Dann fängt er auch noch Gespräche an, die sie nur mit "Ja" oder "Nein" beantwortet, da ihr Puls schon bei 180 Schlägen pro min ist."
:mad:

Wie sind eure Erfahrungen mit gemeinschaftlichem Biken? Kennt ihr ähnliche Konfliktsituationen?

Nichts desto trotz liebe ich das gemeinsame Hobby :thumpup: und finde, dass Mann und Frau sich auch ergänzen können. Er testet die Trails und sie sieht neben ihm auch noch schön aus :rolleyes:

 

Ja, ich finde schon das Frauen generell etwas anders biken als Männer.

Du hast ja schon einige Dinge angesprochen in denen sich Männer von Frauen unterscheiden.
Zum Nachteil der Frau scheint es wirklich so zu sein das Männer im Bikesport einfach allein durch die durchschnittlich höhere Muskelmasse gravierende Vorteile haben. In meinem Bekanntenkreis fahren mittelmäßig trainierte mitvierziger Männer sportlichen Mädels anfang Dreizig locker am Berg weg. Hauptsächlich weil sie einfach viel mehr Dampf in den Beinen haben. Sowas kann eine Frau recht schlecht kompensieren, außer sie trainiert wie ein Berserker.

Deine Beschreibung der Bergfahrt kenne ich so in der Form auch. Mann macht faxen auf dem Bike, während die geliebte Frau schon kurz vorm Herztot steht.

Beim Bergabfahren relativiert sich der Nachteil dann eigentlich wieder. Kenne einige Frauen die sehr schnell bergab sind, eher angstfrei fahren und so manchen Mann alt aussehen lassen. Das ist wohl eher eine Frage der persönlichen Einstellung.

Was ich bei anderen Pärchen aber auch schon oft erlebt habe: Er fährt ein 3000 Euro teures AM-Fully mit 150mm Federweg und wundert sich das die Partnerin mit ihrem 1000 Euro Einsteiger-HT die Trails nicht so spassig und flüssig runter kommt wie er.

Und in unserer Gruppe ist es immer so, dass Frauen nicht gerne vorausfahren und die Tour guiden.

 

Möchte mal sagen : Frauen biken nicht nur anders, sie ticken auch anders.

Konfliktsituationen habe ich auch schon bei Gruppentouren erlebt, ich bin fest davon überzeugt, das beim Fahren in einer Gruppe, und seien es auch nur zwei Personen, IMMER irgendwie unterschiedliche Fahrtempi und Fahrstile miteinander vereint werden müssen, was die Sache nicht gerade einfach macht.

Ich kann hier nur für mich selbst sprechen, aber mit den meisten Gruppentouren hatte ich bisher Probleme, einfach deshalb weil der Männeranteil der Gruppe stark übervertreten war und man nichts anderes im Kopf hatte als :Mithalten! Mithalten! Durchhalten! Weiter!

Oder es waren stark Race-Betonte Fahrer oder sogar Rennradfahrer auf Mountainbikes(nie wieder!)

Es fällt nicht immer leicht, sich in solchen Situationen an eine Gruppe anzupassen, besonders wenn die Kondition und Technik der Fahrer auf einem ganz anderem Level liegt.

Ich finde es immer wichtig, dass an Steigungen jeder sein eigenes Tempo und seinen besten Rhytmus fahren kann, auch wenn die Fahrer dadurch auseinander kommen, später oben sollte man sich dann wieder sammeln UND, ganz wichtig, auch den Letzten ankommenden ihre Verschnauf- und Trinkpause geben und vielleicht auch noch ein bisschen gemeinsam die Aussicht geniessen(falls vorhanden), bevor man sich wieder zusammen auf den nächsten Teilabschnitt begibt.

Klare Absprachen und Ehrlichkeit sind immer wichtig. Beispiel : Auf meiner allerersten MTB Tour war ich mit jemandem sehr trainierten unterwegs, der auch viel mit mir geredet hat.
Am ersten Berg gab es natürlich für mich Probleme mit der Luft, während er locker weiter redete und redete.....da hab ich ihm kurz geantwortet,dass ich es nicht gewohnt bin, gleichzeitig bergauf zu fahren UND dabei noch zu reden,weil ich meine ganze Puste für die Steigung brauche, und gut war`s.

Ausnahmen hier waren einzig die Touren mit Euch, also Dijo, GeKKo, Roman und den anderen, bei denen auch die Frauen mit waren - hier wurde immer sehr viel Rücksicht auf die gemischte Beschaffenheit der Gruppe genommen:thumpup:

 

Viele Männer sind es aber auch einfach nicht gewohnt mit Frauen zu fahren und kennen dementsprechend die Probleme nicht die in so einer Gruppe auftreten. Mitlerweile fahren Steffi und ich meist nur noch mit Pärchen die es auch eher ruhig angehen lassen, da wir beide so garkeine Raceambitionen haben sondern eher traillastig fahren. Dann klappt das Zusammenspiel zwischen Mann und Frau ganz gut. Ich bleibe berghoch eigentlich immer bei Steffi, einfach weil ich aus eigener Erfahrung weiß wie blöd man sich fühlt wenn man hinterherfährt (fahrt niemals mit einer ambitionierten Rennradtruppe des TUS Neuenrade )
Damit starten wir gemeinsam und kommen auch gemeinsam wieder am Ziel an.

 

Bei diesem Thread geht es ja nicht vorrangig um mich Wenn ich Curies Video sehe, wird mir gleich schlecht *lach*. Solche Mädels gibts hier bei uns auch - Fullfacehelm und die dicksten Bikes unter dem Hintern. Ich bin noch nie bei denen mitgefahren... Aber ich sehe es ähnlich wie Jellyfish - wenn ich mit solchen Leuten bike, geht es nur "Durchhalten! Mithalten! Mithalten!..." Es ist sicherlich vieles Einstellungssache und man sollte diesen Sport nicht nur des Partners wegen machen, sondern auch für sich. Ich liebe die Wälder und mit einem Cityfahrrad lassen sich diese nunmal schlecht erkunden.